Rehe auf dem Waldfriedhof

Verfolgt man die Presse, stellt man fest, dass viele Friedhöfe in ganz Deutschland die gleichen Probleme mit dem vermehrten Auftreten von Rehen haben.

Die frischen Blumen auf den Gräbern sind eine einladende Mahlzeit für die Tiere, insbesondere wenn die Natur selbst noch nicht soweit ist.

Eine neue Einzäunung des Friedhofsgeländes ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich und das Ergebnis auch eher zweifelhaft, da die Tiere eine Sprunghöhe bis zu vier Metern haben.

Verschiedene Methoden können aber von den Grabnutzern ausprobiert werden. Ein neues Präparat, das Rehe, aber auch Kaninchen und andere Wildtiere davon abhalten soll, sich an den Pflanzen im Garten zu vergreifen, trägt den Namen Wildstopp. Es enthält als natürlichen Wirkstoff reines Blutmehl, das mit Wasser verrührt und anschließend dünn auf alle gefährdeten Pflanzen gesprüht wird. Der Geruch löst bei Pflanzenfressern einen Fluchtinstinkt aus, denn er bedeutet Gefahr. Die Wirkung soll laut Herstellerangabe im Sommer bis zu zwei Monate und im Winter bis zu einem halben Jahr anhalten.

Auf anderen Friedhöfen wird empfohlen die Pflanzen mit verdünnter Buttermilch zu gießen. Einen Liter Buttermilch mit fünf Litern Wasser mischen und dann auf die Blumen geben. Das schreckt die Rehe ab, weil sie die Säure nicht vertragen. Die Prozedur müsse nur dann wiederholt werden, wenn es lange geregnet habe.

Ebenso eine angepasste Bepflanzung könnte helfen. Um das Vertilgen frisch gesetzter Stiefmütterchen, Rosen oder Tulpen zu verhindern, sollte ausgewichen werden auf Primeln, Hyazinten, Narzissen, Vergissmeinnicht, Bellis, Veilchen, Eisbegonien und Knollenbegonien, die nicht ganz so gerne gefressen werden. Aber auch das ist natürlich keine Garantie.

Zumindest eine Variante verbietet sich: die Tiere abzuschießen. Denn zum einen haben die Rehe bis zum 1. Mai Schonzeit, zum anderen sind Friedhöfe ohnehin befriedete Bezirke.

Außerdem sollte vermieden werden, aus falsch verstandener Tierliebe das Wild in der Winterzeit anzufüttern.

Die Friedhofsverwaltung